A. E. KÖCHERT

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Einführung in die Geschichte

Es ist uns eine Freude, Ihnen hier einen Blick in unsere „Schatzkiste“ zu eröffnen. An Hand einiger Kostbarkeiten wollen wir einen Überblick über die Geschichte unseres Hauses geben.

Jakob Heinrich Köchert, Emmanuel Pioté, Alexander Emanuel Köchert

1814

Der Franzose Emmanuel Pioté eröffnet eine Goldschmiedewerkstätte in Wien. Im gleichen Jahr beginnt der Wiener Kongress. Mit seinen kunstvollen Emailarbeiten erwirbt sich Pioté sehr bald einen ausgezeichneten Ruf.

Kreuzanhänger: Gold, Smaragde, ca. 1820

Kreuzanhänger Köchert

1819

Der aus Riga stammende Jakob Heinrich Köchert bewirbt sich bei Pioté, heiratet dessen Schwägerin und wird bald Partner im aufstrebenden Goldschmiedebetrieb. Aus St. Petersburg, wo er seine Lehrjahre verbracht hat, bringt Köchert die Kunst des Fassens großer Juwelenstücke mit.

Rosenbrosche: Diamanten, ca. 1845
Blütenbrosche: Diamanten, Perlen, ca. 1850

1827

Fürst Metternich, wichtigster Kunde und Mentor von „Pioté et Köchert“, schickt ein wertvolles Armband an die Dame seines Herzens, die Herzogin von Lieven, mit den Worten: „Zu den Dingen, die man in Wien überaus gut zuwege bringt, gehört alles was mit Schmuck und edlen Steinen zusammenhängt.“ 

Blütendiadem: Diamanten, ca. 1840
Herzogin von Lieven mit Schmuck von Pioté und Köchert, ca. 1820
Etikett: „Pioté & Köchert,
Joailliers de la Cour de S.M.I. & R.“

Blütendiadem

1831

Kaiser Franz I beauftragt die ambitionierte Firma mit der Anfertigung einer Golddose für den türkischen Botschafter. Ein Jahr später dürfen sich Pioté und Köchert mit dem begehrten Ehrentitel „Kaiserlich Königlicher Hofjuwelier“ schmücken. 

Golddose graviert, ca. 1830

1838

Anfertigung der Reichsinsignien zur Krönung Kaiser Ferdinands als König von Lombardo-Venetien.

Kaiser Franz I, 1832
Kaiser Ferdinand I, ca. 1838
Entwurf: Reichsapfel Lombardo-Venetien von Peter Fendi, ca. 1838

kaiser_franz_I_ferdinand_I_1838

1844

Alexander Emanuel Köchert tritt in die Firma ein. Unter ihm sollte sich Köchert zu einem der führenden Juweliershäuser Europas entwickeln. Mit seinen Initialen „AEK“ wird auch heute noch jedes Schmuckstück punziert, das die Werkstätte im Firmenhaus am Neuen Markt verlässt.

Brosche und Ohrringe: Gold, ca. 1835; Punze AEK

1849

Nur knapp 50 Jahre nach ihrer Gründung steht die Firma Köchert schon auf ihrem ersten Höhepunkt: Kaiser Franz Joseph ernennt Jakob Heinrich Köchert zu seinem persönlichen Juwelier – dem Kaiserlich Königlichen Hof- und Kammerjuwelier.

Bilderrahmen: Franz Joseph I, Email, diverse Edelsteine, 1873

1854

Sechs Jahre nach seiner Krönung zum österreichischen Kaiser heiratet Franz Joseph die bildhübsche Prinzessin Elisabeth von Bayern. Im selben Jahr übernimmt Alexander Emanuel Köchert von seinem Vater die Leitung des Hauses. 

Kaiserin Elisabeth mit Diamantsternen aus dem Hause Köchert, 1865

1858

Kaiser Franz Joseph lässt von Köchert ein Set von 27 Brillantsternen für seine „Sisi“ anfertigen, die sich die Kaiserin kunstvoll ins Haar flechten lässt. Damit löst Sisi eine Mode in ganz Europa aus: plötzlich sind überall Sterne „en vogue“.

Entwurfszeichnungen und Fotos: Diamantsterne der Kaiserin Elisabeth, ca. 1860

1865

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, im Zeitalter des Historismus, erwacht in Wien die Vorliebe für Dekor und Farbigkeit wieder – Vorboten des Jugendstils, der einige Jahre später Handwerk und Kunst der Hauptstadt so eindrucksvoll prägen wird. Kaiserin Elisabeth erwirbt bei Köchert eine Brosche im Stil des Historismus.

Brosche im Stil des Historismus für Kaiserin Elisabeth: Diamanten, Perlen, Email, ca. 1865

1870

Als Kammerjuwelier ist Alexander Emanuel Köchert auch die Betreuung der kaiserlichen Schatzkammer anvertraut. Unter seiner Leitung wird die Österreichische Kaiserkrone mit einem wertvollen Perlenbesatz ausgestattet. Damit vollendet Köchert die bis dahin noch unfertige Reichsinsignie.

Österreichische Kaiserkrone, 1870 von Alexander Emanuel Köchert komplettiert

1873

Der berühmte Ringstraßenarchitekt Theophil von Hansen, Erbauer von Musikverein, Parlament und Börse, gestaltet das neue Geschäftslokal der Firma im Maysederhaus am Neuen Markt 15 und entwirft u.a. das Diadem „Byzantine“ und die „Schwanenparure“, mit denen das Haus Köchert 1873 den ersten Preis der internationalen Jury bei der Weltausstellung in Wien gewinnt.

Collier und Ohrringe „Schwanenparure“ von Theophil v. Hansen: 1. Preis Weltausstellung 1873

1875

Nach dem Tod seines Vorgängers Kaiser Ferdinand I erbt Kaiser Franz Josef ein riesiges Vermögen. Es folgen umfangreiche Aufträge aus dem Kaiserhaus. Einen Höhepunkt bildet dabei die Weinlaub-Parure, eine Schmuck-Kombination für Kaiserin Elisabeth, die aus den Smaragden und Diamanten einer Corsage Maria Theresias gefertigt wird.

Entwurf Weinlaub-Diadem für Kaiserin Elisabeth, 1875
 

1880

Eintritt von Heinrich und Theodor Köchert – die dritte Generation übernimmt das Ruder. Bereits an die 50 Goldschmiede fertigen im Hause Köchert außergewöhnlich prominente Diademe und Colliers. Köchert wird in einem Atemzug mit den anderen großen Juwelieren Europas, wie Mellerio, Boucheron oder Cartier genannt.

Brosche: Rubine, Diamanten, Perle, ca. 1890

1885

Zahlreiche Aristokraten und noble Bürgerfamilien zählen mittlerweile zu den Stammkunden. Die kunstsinnige Familie Köchert pflegt intensive Kontakte zu bildenden Künstlern und Musikern wie Brahms und Bruckner oder Hugo Wolf, der von Heinrich und Melanie Köchert maßgeblich gefördert wird.

Entwurfszeichnung und Brosche: Diamanten und Saphire, ca. 1897

1889

Nach dem Tod von Kronprinz Rudolf zieht sich Kaiserin Elisabeth fast vollständig vom Wiener Hof zurück. Sie selbst ist es, die den Kaiser mit der beliebten Burgschauspielerin Katharina Schratt bekannt macht. In ihrer Leidenschaft für Schmuck übertrifft diese sogar die Kaiserin.

Fuchsienbrosche: Diamanten und Rubine, Geschenk des Kaisers an Katharina Schratt, ca. 1900

1893

Durch den allmählichen Zusammenbruch des Osmanischen Reiches entstehen nach der Jahrhundertwende am östlichen Rand Europas neue Monarchien, 1908 etwa das Zarenreich Bulgarien. Bereits 1887 wird der in Wien geborene Ferdinand von Sachsen-Coburg und Gotha zum Prinzregenten Bulgariens gewählt. Entsprechende Kronjuwelen werden bei Köchert bestellt, unter anderem wird dabei in den frühen 1890ern für Ferdinands Gemahlin Maria Louisa von Bourbon-Parma, eine Halbschwester Kaiserin Zitas und ab 1908 schließlich Zarin von Bulgarien, ein exquisites Liliendiadem angefertigt.

Maria Louisa von Bulgarien; Entwurfszeichnung: Liliendiadem für Zarin Maria Louisa von Bulgarien, ca. 1910

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1911

Durch die morganatische Ehe des Thronfolgers Franz Ferdinand mit Gräfin Sophie Chotek ist der junge Erzherzog Karl der nächste Anwärter auf den Kaiserthron. Zu dessen Hochzeit mit Zita von Bourbon-Parma ordert der Kaiser selbst ein prachtvolles Diamant-Diadem bei seinem Kammerjuwelier.

Hochzeit Kaiser Karl und Zita mit Brautschmuck aus dem Hause Köchert, 1911; Collier: Diamanten, Saphire, ca. 1910

1916

Mit dem Tod Kaiser Franz Josephs mitten im ersten Weltkrieg endet eine Epoche. Sein Nachfolger, der junge Kaiser Karl und seine Frau Zita bestellen bei Köchert zahlreiche größere und kleinere Schmuckstücke mit ihren Initialen. Damit werden verdiente Persönlichkeiten geehrt oder sie dienen als Gastgeschenke.

Entwurfszeichnung: Armband Karl und Zita; Armband „K“: Gold, Email, Diamanten, Gastgeschenk von Kaiser Karl, ca. 1915

1918

Nach dem Zusammenbruch des Habsburger Reichs bleibt Wien wenn schon nicht politisches, so doch immer noch kulturelles und wirtschaftliches Zentrum eines großen mittel- und osteuropäischen Raumes. Es beginnen die „roaring twenties“, altes und neues Geld vergnügt sich in Wien und schmückt sich mit Juwelen der neuen Mode.

Brosche Schmetterling: Smaragde, Rubine, Diamanten, ca. 1915
Entwurfszeichnungen: Broschen im Jugendstil, ca. 1910

1920

Die Wirtschaftskrise der 20er Jahre lässt Vermögen ebenso schnell verschwinden wie sie zuvor entstanden sind. Es ist keine schlechte Zeit für Juweliere, denn in Zeiten der Hyperinflation ist Schmuck als Wertanlage sehr begehrt. Mit den großen gesellschaftlichen Umwälzungen entsteht auch ein neuer Stil: der Art Deco.

Entwurfszeichnungen: Armbänder im Stil des Art-Deco, ca. 1930

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1922

Theodors Söhne Erich und Wilfried Köchert haben die Firma übernommen und führen sie mit Geschick in eine neue Zeit. Erichs Halbbruder, der Maler Erwin Lang, entwirft einzigartige Schmuckstücke. Bis in die 1960er Jahre wird er das Design des Hauses Köchert mitbestimmen. Seine Steinringe entwickeln sich zu echten Klassikern und werden heute noch im hauseigenen Atelier erzeugt.

Steinring: Onyx, Peridot, nach einem Entwurf von Erwin Lang, 2008

1925

Es entwickelt sich eine fruchtbare Auseinandersetzung mit anderen kreativen Zentren der Stadt, wie etwa der Wiener Werkstätte. Manche Arbeitstechniken, die von der Wiener Werkstätte entwickelt wurden, werden heute noch im Hause Köchert angewendet. Etwa die feine Knüpftechnik der Linie Coccinella. 

Entwurfszeichnung: Erwin Lang für ein „Collier de Chien“, ca. 1925; Ohrringe „Coccinella“: Brillanten, Korallen in Knüpftechnik der Wiener Werkstätte, 2014

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1928

Als Folge der Auflösung des Osmanischen Reiches wird auch Albanien zur Monarchie. Die neuen Herrscher wünschen sich repräsentativen Schmuck und man wendet sich vertrauensvoll an den Juwelier des Kaisers. Die Krone von König Zogu und je ein Diadem für dessen sechs Schwestern stammen aus dem Hause Köchert.

Zigarettendose: Gold, Email, Entwurf Erwin Lang, ca. 1930
Entwurfszeichnung: Diadem Steinbock für die Frau des Albanischen Königs, ca. 1930

1945

Der 2. Weltkrieg und die darauf folgende Errichtung des Eisernen Vorhangs nur wenige Kilometer östlich von Wien ist auch eine große Zäsur für das Haus Köchert. Wichtige Märkte sind weggebrochen – im beginnenden Tourismus entstehen neue. 

Brosche: Diamanten, Perlen, Entwurf Erwin Lang, ca. 1948

1955

Unter dem als „rasender Juwelier“ bekannten Gotfrid Köchert und Dietrich Köchert festigt sich der Ruf des Hauses Köchert als Spezialisten für feine hochkarätige Edelsteine und klassische Juwelen. Der Nachholbedarf an Schmuck ist nach der Katastrophe des Weltkriegs groß. Als 1956 zum ersten Mal nach dem Krieg der Opernball gefeiert wird, funkeln wieder die Juwelen aus dem Hause Köchert.

Collier: Smaragde, Brillanten, Rubine, Entwurf Erwin Lang, ca. 1955
Brosche: Smaragde, Brillanten, Entwurf Erwin Lang, ca. 1960

1986

Dieter Köchert nimmt die alte Tradition der Zusammenarbeit mit Künstlern wieder auf. Etwa mit dem Architekten Hans Hollein, der für das Haus Köchert mit großem Erfolg eine Kollektion entwirft. Zeitgenössische Künstler und Designer sind auch heute noch wichtige Partner des Hauses.

Brosche „Träger“, Hans Hollein, 1986

1991

Nach dem frühen Tod ihrer Väter übernehmen Wolfgang und Christoph Köchert die Geschicke des Hauses Köchert. Auf Basis einer langen Schmuckgeschichte entwickeln sie einen neuen typischen Köchert-Stil; „Sisis Sterne“ werden mit großem Erfolg nach den Original-Entwürfen wieder aufgelegt. Dazu kommt die Einführung der Köchert-Uhr.

Köchert-Uhr: 18kt Gold, seit 1995
Brillantstern „Kaiserin Elisabeth“, 2014
Christoph und Wolfgang Köchert

2001/2005

Florian Köchert tritt in das Unternehmen ein, 2005 Eröffnung eines zweiten Geschäftes in Salzburg unter seiner Führung

Florian Köchert

2014

Anlässlich des Jubiläums der 200-jährigen Gründung des Unternehmens: Entwicklung einer Jubiläums-Kollektion mit bedeutenden österreichischen Künstlern.

2015

Renovierung und Neugestaltung der Geschäftsräumlichkeiten und der Werkstatt am Neuen Markt mit BWM-Architekten.

Neuer Markt

2021/22

Nach den Herausforderungen einer drei Jahre dauernden Großbaustelle ersteht der Neue Markt in neuem Glanz. Er wird wieder zu einem der schönsten Plätze der Wiener Innenstadt.